„Ich habe durch meinen Talentscout sehr viel Hilfe auf meinem Weg bekommen," erzählt Hamrin, die bei der Stadt Gelsenkirchen eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten gemacht hat. "Ich möchte jetzt als Talentpatin anderen Talenten auch meine Hilfe anbieten.“ Die dreitägige Talentpat*innen-Qualifizierung fand in der Jugendherberge in Essen-Werden statt und hat junge Menschen aus ganz NRW und darüber hinaus auch aus Baden-Württemberg und Bayern angezogen. RuhrTalent-Alumnus Kaan, der Medizin in Heidelberg studiert, hat im Rahmen seines Schülerstipendienprogramms von der Talentpat*innen-Qualifizierung erfahren: „Als Talent, das selbst von der NRW-Talentförderung profitiert hat, ist es mir jetzt eine Herzensangelegenheit, etwas zurückzugeben.“
Auch junge Menschen, die bereits im Beruf stehen und vom Talentscouting profitiert haben, möchten sich in der Talentförderung engagieren, so wie Stefanie. Sie hat einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und einen Master in Management von der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen. Sie arbeitet als Technical Trainerin in einem Software-Unternehmen: „Ich hatte keinen schnurgeraden Lebenslauf und möchte auch anderen vermitteln, dass man immer seinen Weg gehen soll. Die Qualifizierung hat in mir wieder die Flamme für das Engagement für Talente entzündet, die früher in mir gebrannt hat. Durch die Qualifizierung ist mir wieder klar geworden, wie unterschiedlich wir alle sind und was wir alles gemeinsam zustande bringen. Ich bin fasziniert, welche Synergien hier entstanden sind!“ Tobias, der für ein duales Studium nach München gezogen ist, möchte auch etwas zurückgeben und ist extra für die Talentpat*innen-Qualifikation nach Essen gekommen. Er hat innerhalb der Qualifizierung einen Workshop angeboten, in dem sich die angehenden Talentpat*innen über Möglichkeiten des Netzwerkens über Social-Media-Plattformen ausgetauscht haben.
Die Qualifizierung zur Talentpat*in wird seit zwei Jahren am NRW-Zentrum für Talentförderung angeboten – fast 300 junge Menschen sind bereits Talentpat*innen und engagieren sich aktiv an ihren Hochschulen, in Gremien und in ihren Netzwerken gemeinsam mit anderen Talenten. „In der Qualifizierung wachsen die Teilnehmenden in die Rolle als Talentpat*in hinein, festigen die Haltung der NRW-Talentförderung, lernen bestehende Instrumente der Talentförderung kennen und nutzen diese für ihr zukünftiges Engagement, egal für welchen beruflichen Bereich sie sich qualifizieren“, so Hilke Birnstiel, die zusammen mit Marcus Kottmann das NRW-Zentrum für Talentförderung leitet. Marcus Kottmann ergänzt: „Talentpat*innen zeichnen sich durch ein ganz besonders hohes Maß an Engagement und Motivation aus. Talentfördernde können diese hochaktiven jungen Leute systematisch in die Formate der Talentförderung einbeziehen und ihre authentischen Erfahrungen und ihr Know-how für ihre Talente nutzen. Dadurch wird die stark wachsende Gruppe der Talentpat*innen zu einer wertvollen Ressource für die NRW-Talentförderung und die Verbreiterung der Ansätze der Talentförderung auch über die Landesgrenzen hinweg.“ Nach einem gemeinsamen Impulsvortrag zur Bedeutung der Talentpat*innen für die NRW-Talentförderung überreichten Hilke Birnstiel und Marcus Kottmann den frischgebackenen Talentpat*innen in feierlichem Rahmen ihre Zertifikate.