Mit Zuspruch und Anerkennung zur Exzellenz

Talent Andreas im Porträt // Als Andreas zur Schule ging, gab es das NRW-Talentscouting noch nicht. Er hätte das Angebot wahrscheinlich auch nicht wahrgenommen. „Damals war ich sowas von unreif und unmotiviert“, erinnert sich Andreas. Als er vier Jahre alt war, kam er mit seinen Eltern, die nicht studiert haben, aus Kasachstan nach Deutschland.

Mit Zuspruch und Anerkennung zur Exzellenz

Als Andreas zur Schule ging, gab es das NRW-Talentscouting noch nicht. Er hätte das Angebot wahrscheinlich auch nicht wahrgenommen. „Damals war ich sowas von unreif und unmotiviert“, erinnert sich Andreas. Als er vier Jahre alt war, kam er mit seinen Eltern, die nicht studiert haben, aus Kasachstan nach Deutschland. „Ich spreche noch Russisch, aber wie ein Vierjähriger“, lacht er. In seiner Schulzeit hat Andreas bis zu vier Stunden täglich gearbeitet: Möbel aufbauen. „Danach war ich zu müde für die Hausaufgaben“, gesteht er, „und hatte nicht das Bedürfnis, mich in der Schule zu beweisen. Meine Lehrer haben bestimmt gedacht, aus dem wird nichts und das kann ich ihnen nicht verübeln. Ich stand mit meinen Lehrern auf Kriegsfuß.“ Seine Abiturnote 3,5 war der laute Knall, der ihn aufwachen ließ. Andreas war von sich selbst enttäuscht. Ihm wurde klar, dass er für seine Zukunft nun selbst verantwortlich war. Der Kurs Elektrotechnik in der Oberstufe hatte Andreas‘ Interesse an elektrischen Schaltungen geweckt, er entschied sich für ein Studium der Elektrotechnik an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen und nahm sich vor, „auf 1 zu lernen“. Schon bei der ersten Klausur hat es funktioniert. Von da an wollte er immer der Beste sein.

Ein zusätzlicher Motivationsschub

Anerkennung kam von der Talentförderung der Westfälischen Hochschule. Dort fiel neben seinen Noten auch sein Engagement auf. Andreas unterstützte Gymnasiast*innen in Gelsenkirchen in Mathematik und Physik und setzte sich dafür ein, dass sie die Angebote der Fachhochschulen in ihre Studienwahl einbeziehen. Marcus Kottmann, heutiger Leiter des NRW-Zentrums für Talentförderung, schlug ihn für ein Stipendium vor und schrieb ein Gutachten für seine Bewerbung. „Trotz meiner guten Noten habe ich mich nie als jemanden gesehen, der für ein Stipendium infrage kommt“, sagt Andreas rückblickend, „auch wenn aus dem Stipendium nichts geworden ist, die Anerkennung im Gutachten und in den Gesprächen mit der Talentförderung waren ein Motivationsschub und haben mich auf meinem Weg bestätigt. Das NRW-Talentscouting gab es damals noch nicht, aber die Unterstützung, die ich bekam, war eigentlich genau das“, überlegt Andreas. Nach dem Bachelor mit der Vertiefung Energietechnik wechselte er für ein Masterstudium an die Ruhr-Universität Bochum, da die inhaltliche Ausrichtung dort eher seinen Interessen entsprach. Der Zuspruch und das Vertrauen in ihn haben ihn in diesem Schritt bestätigt. Andreas blieb in Kontakt mit der Talentförderung. Als sich aus ihr das NRW-Talentscouting entwickelte, war er Talent der frühen Stunde.

"Ich wäre nicht da, wo ich heute bin."

Nach bestandenem Masterstudium, Gesprächen mit dem Talentscouting und einem weiteren Gutachten, das ihm sein Potenzial, in die Forschung zu gehen, bestätigte, stand der nächste Schritt fest: die Promotion. Da sein Professor emeritierte, bewarb er sich bei der Exzellenz-Universität RWTH Aachen und wurde angenommen. Heute hat Andreas seinen Doktortitel in der Tasche. „Der Prüfungstag war sehr bewegend für mich. Nicht nur, dass ich mit summa cum laude bestanden habe, meine ganze Familie war da und hat sich mit mir gefreut. Ich war so stolz, dass ich das alles geschafft habe. Ohne das Talentscouting wäre ich heute nicht da, wo ich bin“, sagt Andreas entschlossen, „das Gutachten von damals hat mir so viel Mut gemacht, das lege ich heute noch allen Bewerbungen bei.“ Andreas arbeitet jetzt bei einem großen Automobilhersteller und entwickelt mit einem Team Antriebsmotoren für Elektrofahrzeuge.

Stand: Mai 2018

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