Talent Daniel im Porträt

Im Juni 2020 sollte Daniel seinen Teil zur Forschung der Molekularbiologie der University of Saskatchewan in Kanada beitragen. Das Corona-Virus verhinderte dies. Trotzdem hätte er diese Möglichkeit, für seine Bachelorarbeit nach Kanada zu gehen, wohl ohne Talentscouting nicht kennengelernt.

Traum vom Auslandsstudium nur aufgeschoben

Im Juni 2020 sollte Daniel seinen Teil zur Forschung der Molekularbiologie der University of Saskatchewan in Kanada beitragen. Das Corona-Virus verhinderte dies. Trotzdem hätte er diese Möglichkeit, für seine Bachelorarbeit nach Kanada zu gehen, wohl ohne Talentscout Angelika Dorawa von der Westfälischen Hochschule nicht kennengelernt. Im Master wagt Daniel, der ein Deutschlandstipendium in der Tasche hat, einen zweiten Anlauf.

Molekularbiologie als optimale Schnittstelle

Im Alter von fünf Jahren kam der gebürtige Weißrusse mit seiner Familie nach Deutschland. Hier besuchte er das Abtei-Gymnasium in Duisburg. Mathematik liegt ihm. In der Mittelstufe nahm er daher an einer Mathe-AG teil und gab Nachhilfe. „Da war es naheliegend, Mathe als Leistungskurs zu nehmen“, sagt der 22-Jährige. Da ihm Biologie Spaß macht, wählte er dieses Fach als zweiten Leistungskurs. Während dieses Kurses begeisterte er sich für Genetik: „Ich war wahnsinnig fasziniert, was alles möglich ist. Dass Tomaten durch die Inhibierung eines Enzyms haltbar sind, hat mich umgehauen.“ Die Art und Weise, wie sein Lehrer den Schüler*innen das Thema nahebrachte, steigerte Daniels Begeisterung. Schließlich bestand er sein Abitur mit einem Notendurchschnitt von 1,5.

Nach der Schule suchte Daniel ein passendes Studium. Bis dato wollte Daniel immer Medizin studieren. Am Standort Recklinghausen der Westfälischen Hochschule entdeckte er den Studiengang Molekularbiologie für sich: „Da mir Biologie in der Schule schon so viel Spaß gemacht hat, hielt ich Molekularbiologie für den für mich passenden Studiengang, da er eine optimale Schnittstelle zwischen Medizin und Biologie ist.“

Hürden meistern

Als Daniel sich an der Hochschule einschrieb, traf er erstmals auf Talentscout Laura Estner von der Westfälischen Hochschule, von der er Infos zum Programm NRW-Talentscouting erhielt. Der Einstieg ins Studium fiel ihm keineswegs leicht. „Während ich die meisten Sachen in der Schule relativ einfach fand, bekam ich im Studium auf einmal schlechte Noten. In Chemie hatte ich am meisten Aufholbedarf. Ich habe mir passende Bücher gekauft und mir den Stoff selbst beigebracht.“ Daniel lernte fortan viel in und außerhalb der Hochschule. Seine Hobbies Schwimmen, Taekwondo und Fitnesssport standen für ihn jetzt im Hintergrund. Seine Freizeit verbrachte er entweder mit seinen Freunden oder indem er in der Firma seines Vaters arbeitete, um sich etwas dazuzuverdienen.

Nach seinem ersten Kontakt zu Talentscout Laura, verabredeten die beiden ein Treffen. Im Wesentlichen interessierten Daniel die Themen Ausland und Stipendien. Gemeinsam mit seinem Talentscout entschied Daniel, sich um ein Deutschlandstipendium zu bewerben, was im ersten Anlauf zwar misslang, aber im zweiten Versuch erfolgreich war. „Da war ich im dritten Semester. Der Aufwand für das Studium wurde nicht weniger. Dank des Stipendiums musste ich nicht mehr so viel arbeiten und hatte nun mehr Zeit für die Hochschule.“

Der Traum, im Ausland zu studieren

Für das Thema Ausland vermittelte Laura ihn an Angelika Dorawa vom TalentKolleg Ruhr „Sie hat mich unfassbar unterstützt, dafür bin ich sehr dankbar. Ich wusste gar nicht, was alles möglich ist.“ Angelika zeigte ihm unter anderem, dass man sich direkt bei einem Unternehmen oder über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) um ein Auslandsstipendium bewerben kann. „Ich habe ein Motivationsschreiben aufgesetzt und über den DAAD haben sich dann Universitäten bei mir gemeldet.“ Angelika empfahl ihm zuvor, an einem Workshop für Bewerbungen auf Englisch teilzunehmen. Die University of Saskatchewan in Kanada bot Daniel einen Platz im Forschungsteam an, den er annahm. Dort sollte er an der Entwicklung von Multiresistenzen in Hühnern am Modell von Hühner-Embryos mitwirken.

Doch dann brach die Corona-Pandemie aus und der Traum platzte. Über seinen betreuenden Professor bekam er kurzfristig die Möglichkeit, für seine Bachelorarbeit ans St. Josef Klinikum Bochum zu gehen und sich dort mit der Forschung im Bereich Bauchspeicheldrüsenkrebs zu beschäftigen. Ende September schloss er seinen Bachelor ab. Dadurch konnte er bereits im Wintersemester 2020 mit dem Master in Molecular Life Sciences in Hamburg beginnen. „Ich werde weiterhin versuchen, im Masterstudium ein Auslandssemester zu machen. Auf die Unterstützung der Talentförderung kann ich mich verlassen. Das ist ein gutes Gefühl.“

Stand: Oktober 2021

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