Theorie und Praxis verbinden im dualen Studium

Talent Fabrice im Porträt // Zweiundfünfzig Bücher in zweiundfünfzig Wochen – diese private Challenge hat sich Fabrice in diesem Jahr vorgenommen. Die zweiundfünfzig Sachbücher zu Themen wie Finanzen und Persönlichkeitsentwicklung sucht Fabrice nach dem Titel aus oder auf Empfehlung, zum Beispiel von Dozenten der FOM Hochschule in Düsseldorf.

Theorie und Praxis verbinden im dualen Studium

Zweiundfünfzig Bücher in zweiundfünfzig Wochen – diese private Challenge hat sich Fabrice in diesem Jahr vorgenommen. Die zweiundfünfzig Sachbücher zu Themen wie Finanzen und Persönlichkeitsentwicklung sucht Fabrice nach dem Titel aus oder auf Empfehlung, zum Beispiel von Dozenten der FOM Hochschule in Düsseldorf. Fabrice studiert dort dual seit dem Wintersemester 2018 „Banking and Finance“. Für den 21-Jährigen stand schon immer fest, dass er studieren möchte. Welche Möglichkeiten es gibt, was für ihn passend ist und wie er seine Ziele erreicht, das waren Fragen, mit denen er ins NRW-Talentscouting gekommen ist.

Vom Gymnasium zur Realschule, aber immer ein Ziel vor Augen

Fabrice wohnt in Gelsenkirchen, wo er auch im Rahmen seines dualen Studiums eine Berufsausbildung zum Bankkaufmann macht. Von der Möglichkeit, dual zu studieren, hat er von seinem NRW-Talentscout Stefanie Strozyk von der Westfälischen Hochschule erfahren. Zusammen haben sie sich verschiedene Studiengänge angeschaut. Fabrice entschied sich für das duale Studium, weil es ihm wichtig ist, möglichst früh praktische Erfahrungen zu sammeln. Das bedeutet für ihn aber auch, dass er neben der Berufsausbildung oft abends und an Wochenenden lernen muss. Diese doppelte Herausforderung und das Pendeln nach Düsseldorf zur Hochschule nimmt er aber gern in Kauf. Das Studium gefällt ihm. „Ich hatte zwar bislang nur Einführungskurse, aber die waren sehr gut. Ich bin jetzt schon auf die kommenden Seminare wie Statistik gespannt.“

In seiner Freizeit hat Fabrice viele Jahre Kampfsport gemacht und verschiedene Kampfstile ausprobiert. Besonders Muay Thai gefällt ihm, weil dieser Sport außer Kraft auch Geduld, Disziplin und einen starken Willen erfordert. Fabrice ist sehr zielstrebig, mag Theoriemodelle und denkt gern über größere Zusammenhänge nach. Aber das war nicht immer so. Aufs Gymnasium ging er bis zur achten Klasse, die er wiederholen musste. „Ich war nicht wirklich bei der Sache, habe mit Freunden im Unterricht Quatsch gemacht, nicht aufgepasst und nicht gelernt. Es entwickelte sich eine Gruppendynamik, die ungünstig war“, erzählt er. So kam es dann auch, dass Fabrice an eine Realschule wechselte. „Dort hatte ich sehr gute Noten, das war überhaupt kein Problem. Für mich stand fest: Danach mache ich mein Abitur.“

Als Fabrice seinen Schulabschluss mit Qualifikation zum Besuch der gymnasialen Oberstufe in der Tasche hatte, wechselte er an die Gesamtschule Horst in Gelsenkirchen. Der Start in der Oberstufe verlief sehr gut, schon in den ersten Klausuren schrieb er Einsen, das hat ihn motiviert. Fabrice interessiert sich besonders für Naturwissenschaften, Wirtschaft und Technik. Mathematik war eines seiner Lieblingsfächer. Schon seit der siebten Klasse verfolgt er regelmäßig die Wirtschaftsnachrichten und Aktienkurse. Wie sich ein Unternehmen entwickelt, welche Faktoren auf die Aktienkurse einwirken und wie man Prognosen erstellt, findet Fabrice spannend. Er fragte sich aber, in welche Richtung es für ihn nach dem Abitur weitergehen sollte.

Aus Neugier zum NRW-Talentscouting

Fabrice war immer klar, dass er etwas aus sich machen möchte. Sein größter Wunsch ist es, selbstbestimmt zu arbeiten. Diese Chance sieht er vor allem im Unternehmertum. Auch sein Vater ist selbständig und betreibt Tankstellen und einen Autohandel. Seine Mutter arbeitet als Kurier im Bereich Essen auf Rädern. Fabrice war sich aber nicht sicher, welche seiner Interessen er beruflich weiterverfolgen und welchen Weg er wählen soll, um an seine Ziele zu kommen. An seiner Schule lernte er dann seinen Talentscout  kennen. „Die Liste, auf der man sich für einen Termin eintragen konnte, war immer voll. Das hat mich neugierig gemacht und ich habe mich eingetragen. Ich dachte erst, es sei eine Art Berufsberatung, aber schon nach dem ersten Termin war mir klar: Das ist viel mehr.“

Fabrice traf seinen Talentscout Stefanie von da an regelmäßig. Immer wenn er neue Ideen und Pläne hatte, konnte er sie im NRW-Talentscouting besprechen. „Das braucht man einfach, dass man sich mit jemandem austauschen kann, der sich auskennt. Steffi hat mir immer passende Impulse und Infos gegeben, die ich sonst in meinem Umfeld nicht bekommen hätte. Das war ein Motivationsschub für mich. Meine Vorstellungen von meiner Zukunft wurden immer konkreter.“ Da Fabrice irgendwann einmal selbständig arbeiten möchte, empfahl ihm sein Talentscout eine Start-up-Veranstaltung, damit er Informationen aus erster Hand bekommt. Fabrices berufliche Vorstellungen entwickelten sich immer mehr Richtung Finanzen und Bankwesen. Da in dem Sektor Englisch wichtig ist und Fabrice sein Englisch verbessern wollte, machte ihn sein Talentscout auf Qualifizierungsangebote am TalentKolleg Ruhr in Herne aufmerksam, an denen er am Nachmittag und Abend freiwillig ein Jahr lang teilnahm.

Viele Wünsche und Vorstellungen für die Zeit nach dem dualen Studium

Das Abitur hat Fabrice mit einem Schnitt von 1,9 bestanden. Was genau nach dem dualen Studium kommen soll, möchte er sich noch offen halten. „Ich kann mir vorstellen, irgendwann in einer Bankzentrale in Frankfurt oder auch in London zu arbeiten. Das Finanzviertel Canary Wharf in London finde ich total faszinierend. Vielleicht gründe ich auch mal eine eigene Firma“, sagt Fabrice und lächelt, „oder arbeite im Bereich Investmentbanking. Oder auch beides.“

Stand: März 2019

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