„Ich bin keiner, der einfach zu Hause sitzt“

Talent Jan im Porträt // Bei Jan müsste der Tag eigentlich mehr als nur 24 Stunden haben. Der 17-Jährige ist Football-Schiedsrichter, engagiert sich im Technischen Hilfswerk, macht Politik. Und das sind nur einige seiner Hobbys. Zuhause hält er es nicht lange aus: „Da ist mir nur langweilig.“ Auch mit Unterstützung des NRW-Talentscoutings will Jan nach dem Abitur studieren.

„Ich bin keiner, der einfach zu Hause sitzt“

Bei Jan müsste der Tag eigentlich mehr als nur 24 Stunden haben. Der 17-Jährige ist Football-Schiedsrichter, engagiert sich im Technischen Hilfswerk, macht Politik. Und das sind nur einige seiner Hobbys. Zuhause hält er es nicht lange aus: „Da ist mir nur langweilig.“ Auch mit Unterstützung des NRW-Talentscoutings will Jan nach dem Abitur studieren.

Plötzlich ging alles ganz schnell. Eine Lehrerin vom Gymnasium Wanne in Herne schlug Jan für das Talentscouting vor. Talentscout Harry Barduhn von der Westfälischen Hochschule motivierte Jan aufgrund seiner guten Noten und seines Engagements, sich für das Schülerstipendium RuhrTalente zu bewerben. Gesagt, getan. Jan bekam im März 2019 die Zusage. Richtig glauben wollte er es zunächst nicht, wie er verriet: „Vielleicht lag es auch mit daran, dass ich selbstbewusst aber bescheiden herüberkomme und mich nicht verstellen muss.“ Besonders freut sich Jan über ein Fahrkarten-Abo für Bus und Bahn, das er dank des Stipendiums bekommt und das es ihm ermöglicht, selbständiger Angebote z. B. im Rahmen des RuhrTalente-Stipendiums und des Talentscoutings zu besuchen.

Politik ist nicht die einzige Leidenschaft

Das Thema Mobilität bewegt ihn. Im Sommer 2019 wirkte er beim NRW-Jugendlandtag mit. Für drei Tage übernahm er das Mandat eines Herner Abgeordneten und hielt in Düsseldorf eine Rede, wie der Öffentliche Personennahverkehr attraktiver gestaltet werden könnte. Nicht seine ersten Gehversuche in der Politik. Mit dem Kinder- und Jugendparlament Herne besuchte er schon Polen und Russland. Talent Jan engagiert sich obendrein noch in einer Jugendpartei. „Wie viele Menschen im Ruhrgebiet, habe auch ich eine soziale Ader“, sagt er. Im Rahmen der Kampagne #ichduwirNRW hatte er zusammen mit anderen RuhrTalenten die Möglichkeit, Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere hochrangige Politiker*innen in Berlin zu treffen und mit ihnen zu diskutieren. Doch die Politik ist nicht seine einzige Leidenschaft. „Ich bin keiner, der einfach zu Hause sitzt. Ich will mich einbringen und brauche auch Input außerhalb der Schule“ Deshalb ist er zusätzlich im Technischen Hilfswerk aktiv. Gelegentlich besucht er die Spiele des FC Schalke 04. Fußball spielte er jahrelang selbst im Verein. Dann folgten Handball und Schach, bis er beim American Football landete. Den Sport betreibt er als Schiedsrichter noch heute. In der Rolle steht der Wanne-Eickeler schon einmal um neun Uhr morgens mit der Pfeife im Mund auf einem Sportplatz im rund 100 Kilometer entfernten Kleve. Und das am Wochenende. Aber auf dem Grün kann er eine Menge lernen: „Man muss vermitteln, schlichten und braucht einen Blick für alles. Man muss das große Ganze sehen und blitzschnell eine Entscheidung treffen.“

Mit einem guten Gefühl die Zukunft planen

Jan möchte nach dem Abitur studieren. Vielleicht Politik und Rechtswissenschaften in Münster. Nach dem Studium könnte er sich eine Laufbahn in der Politik vorstellen. Er möchte mitgestalten, vielleicht als Abgeordneter. Seine Familie unterstützt ihn, wo sie kann, hat aber keine akademischen Erfahrungen. Im Talentscouting findet er gerade heraus, welchen Weg er einschlagen möchte und wie er seine Vorstellungen von seiner Zukunft in die Tat umsetzen kann. Jan hat das gute Gefühl, dass er auf die Unterstützung seiner Eltern, des RuhrTalente-Stipendiums und auf seinen Talentscout Harry Barduhn zählen kann. „Momentan kann ich mir nicht vorstellen, mal zehn Jahre lange denselben Beruf auszuüben. Ich brauche Abwechslung, ich will viele Kontinente und Länder sehen und entdecken.“ Ihn reizen noch die Wirtschaft, Diplomatie und Kanada. Dagegen weiß Jan schon jetzt, was er dann vermissen würde: „Die Mentalität der Menschen im Ruhrgebiet – und Currywurst-Pommes.“

Stand: April 2020

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