„Ihr schafft das!“

Talente Mohamed und Mercedes im Porträt // In der Oberstufe entschieden Mohamed und Mercedes, zusammen zu einer Veranstaltung des NRW-Talentscoutings an ihrer Schule zu gehen. Jennifer Peters vom NRW-Zentrum für Talentförderung wurde ihr Talentscout und entdeckte schnell, wie viel Potenzial in den beiden steckt. Ein Gespräch über Ziele, Motivation und Vorurteile.

„Ihr schafft das!“

In der Oberstufe entschieden Mohamed und Mercedes, zusammen zu einer Veranstaltung des NRW-Talentscoutings an ihrer Schule zu gehen. Jennifer Peters vom NRW-Zentrum für Talentförderung wurde ihr Talentscout und entdeckte schnell, wie viel Potenzial in den beiden steckt. Ein Gespräch über Ziele, Motivation und Vorurteile.

Wie habt ihr euch kennengelernt?

Mohamed: Wir kennen uns seit der fünften Klasse aus der Hauptschule und hatten dort durchgehend bis zu unserem Abschluss in der zehnten Klasse Kontakt. Danach haben sich unsere Wege für ein Jahr getrennt: Mercedes hat ihren Realschulabschluss am Berufskolleg Königstraße in Gelsenkirchen gemacht und ich war am Berufskolleg am Goldberg in Gelsenkirchen-Buer. Wiedergetroffen haben wir uns dann bei unserem Fachabitur, welches wir beide am Berufskolleg Königstraße abgeschlossen haben. Nach dem Fachabitur war dann klar, wir möchten studieren und am liebsten auch zusammen. Ich habe mich an der Hochschule Düsseldorf beworben und wurde angenommen. Mercedes hat es im Nachrückverfahren geschafft und jetzt studieren wir beide Soziale Arbeit.

Wie hat das Talentscouting euch bei euren Entscheidungen unterstützen können?

Mohamed: Jennifer, unser Talentscout, hat uns gezeigt, wie wir uns überhaupt für einen Studiengang bewerben können. Die Unterstützung von außen war uns wichtig. Als Talentscout hat sie keinen Einfluss auf unsere Noten, wir können mit ihr auf Augenhöhe sprechen und sie duzen. Sie hat uns motiviert und erklärt, warum es wichtig ist, weiterzumachen. Ich weiß nicht, ob wir ohne sie das Passende für uns gefunden hätten, vermutlich nicht so schnell oder nur auf Umwegen (beide lachen).
Mercedes: Und sie hat an uns geglaubt. Wir haben früher oft zu hören bekommen: Das schafft ihr nicht. Auf dem Berufskolleg war es dann anders. Unsere Lehrer*innen und unser Talentscout haben das nie gesagt.
Mohamed: Unser Talentscout meinte immer: „Man muss groß denken.“

Hat sich für euch etwas geändert?

Mercedes: Als ich Jennifer von meinen Plänen erzählt habe, studieren zu wollen, aber nicht wüsste was genau und wie, hat sie sehr positiv reagiert und mir das zugetraut. Das hat mich wiederum motiviert.
Mohamed: Jennifer ist auf unsere Wünsche eingegangen. Sie hat uns geraten, sie zu manifestieren, sodass wir immer daran erinnert werden. Ich hatte lange als Bildschirmhintergrund auf meinem Handy das Studium der Sozialen Arbeit stehen, um vor Augen zu haben, was meine Ziele sind.

Erst Hauptschule, dann Berufskolleg, jetzt Studium: Gibt es Unterschiede?

Mercedes: Wenn ich heute an die Hauptschulzeit denke, fällt mir auf, dass ich eine Einserschülerin hätte sein können. Es war so leicht im Vergleich zur Fachhochschulreife. Als ich dafür gelernt habe, bin ich selbstständiger geworden. Das war eine gute Vorbereitung auf das Studium.
Mohamed: Der Wechsel ans Berufskolleg war schon eine Umstellung und eine Herausforderung, weil das Niveau anders war. Das Wichtigste aber ist, sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen – auch nicht im Studium. Man muss an sich glauben.

Stand: April 2020

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