Unter dem Motto #Hauptsache Hauptschule hatte Dorothee Feller, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Lehrkräfte von Hauptschulen in die Messe Essen eingeladen, um die Arbeit der Schulen zu würdigen und sie miteinander sowie mit außerschulischen Partnern wie der NRW-Talentförderung zu vernetzen.
Auf dem Markt der Möglichkeiten präsentierten sich unter anderem die TalentKollegs Ruhr Gelsenkirchen und Herne. Hier können Schüler*innen ab der neunten Klasse nachmittags, abends und in den Ferien kostenfreie Qualifizierungskurse besuchen. In schulformübergreifenden Kleingruppen festigen sie ihre Basiskompetenzen in den Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathematik sowie in den Engpassbereichen Informatik und Physik. Für besonders leistungsorientierte Hauptschüler*innen geht es dabei vor allem auch um die erfolgreiche Gestaltung der anstehenden Übergänge in eine Berufsausbildung oder in die Sekundarstufe II. Das TalentKolleg Herne kooperiert bereits mit allen weiterführenden Schulen der Stadt – und auch am Standort Gelsenkirchen werden zunehmend Hauptschulen adressiert.
Gesellschaftlich engagierte und leistungsstarke Hauptschüler*innen ab der achten Klasse können darüber hinaus vom Stipendienprogramm RuhrTalente profitieren, das sich ebenfalls vorstellte. Lehrkräfte können Schüler*innen gezielt für das Schülerstipendium vorschlagen und ihnen damit den Zugang zu einem vielfältigen Bildungsprogramm, individueller Beratung sowie, bei Bedarf, Lerninfrastruktur und Sachleistungen eröffnen.
Das Team „Beratung, Qualifizierung, Weiterbildung“ (BQW) des NRW-Zentrums für Talentförderung stellte Angebote für Lehrkräfte, Lehramtsanwärter*innen und Schulsozialarbeiter*innen vor. Dazu zählt beispielsweise die sechstägige zertifizierte Weiterbildung „Koordination NRW-Talentförderung“, die dazu befähigt, die chancen- und potenzialorientierte Förderung junger Menschen und die Etablierung der Talentförderung an der eigenen Schule voranzutreiben.
„Die Hauptschule ist eine wichtige Schulform für die Formate der Talentförderung“, sagt Marcus Kottmann, Leiter des NRW-Zentrums für Talentförderung. „Denn junge Leute, die viel Potenzial mitbringen und dieses nutzen wollen, gibt es in allen Schulformen – das zeigt unsere langjährige Erfahrung. Wir haben uns über die Gelegenheit gefreut, auf dem Hauptschultag mit Lehrkräften über unsere Programme ins Gespräch zu kommen, um gemeinsam die Chancen von Hauptschüler*innen strukturell zu verbessern.“
Das NRW-Zentrum für Talentförderung der Westfälischen Hochschule wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft sowie vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen getragen. Die TalentKollegs Ruhr in Gelsenkirchen und Herne werden außerdem durch die Stadt Gelsenkirchen und die Stadt Herne finanziert. Das Programm RuhrTalente wurde gemeinsam mit der RAG-Stiftung entwickelt, die es als Ankerstiftung weiterhin unterstützt.
Bild (v.l.): Al-Aaron Lat (BQW), Türel Tan (TalentKolleg Ruhr Gelsenkirchen), Cahit Bakir (BQW), Dr. Lena Kreppel (BQW), Franziska Böhmer (RuhrTalente), Jana Dargel (TalentKolleg Ruhr Herne)