Über 150 Talente, Talentscouts und Lehrkräfte kamen, um den Ausführungen von El-Mafaalani zu den Zukunftsperspektiven der jungen Generation zu folgen, die mehr denn je von paradoxen Widersprüchen gekennzeichnet scheinen. Während die Lebensrealität der Jugend geprägt sei von Bildungsungleichheit, Dauerkrisen und dem stetigen Gefühl, politisch und gesellschaftlich übersehen zu werden, würden sich junge Menschen als Minderheit gleichzeitig mit enormen Erwartungen einer alternden Gesellschaft konfrontiert sehen. Auch Migration, Armut und Digitalisierung wirkten sich bereits auf die Jüngsten aus und veränderten Kindheit in Deutschland grundlegend. Schwächen im Bildungssystem und eine superdiverse junge Generation führten zu rückläufigen Kompetenzniveaus, obwohl für die Erhaltung des Sozialstaates im demografischen Wandel genau das Gegenteil erforderlich wäre.
Nicht nur als moralische Verpflichtung, sondern als essenzielle Notwendigkeit für eine lebenswerte Zukunft müssten die Ausbildungsanstrengungen für die Jüngsten massiv verbessert werden. Neben der systematischen Förderung von Basiskompetenzen insbesondere im Bereich der sprachlichen und mathematischen Kompetenzen forderte das Mitglied des Bundesjugendkuratoriums El-Mafaalani auch eine systematische Ausweitung von individueller Talentförderung. „Sowohl im Unterricht als auch darüber hinaus ist Talentförderung eine weitere Zieldimension, denn Talente müssen gesucht werden: Da insbesondere Armut Talente verdeckt, müssen sie aktiv entdeckt werden.“
Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet. Hier geht es zum Video-Podcast: www.youtube.com/watch