Talent Miriam

Zielstrebig nach Paris

Talent Miriam im Porträt // Aufgewachsen auf einem abgelegenen Bauernhof im Münsterland hat Miriam einen Traum: ins Ausland gehen. Dieser Traum beeinflusst auch ihre Studienwahl, im Alter von 17 Jahren beginnt sie ihr Studium des internationalen Wirtschaftsrechts an der Westfälischen Hochschule Recklinghausen. Das ursprünglich angedachte Auslandspraktikum kann sie jedoch aufgrund der Pandemie nicht antreten. In Recklinghausen stößt Miriam allerdings zur Talentförderung, mit deren Unterstützung sie zunächst für ein Praktikum nach Frankfurt und anschließend für ihr Masterstudium nach Mannheim zieht. Im Master erfüllt sich die inzwischen 21-Jährige endlich ihren Traum vom Ausland und geht für ein Semester an eine der renommiertesten Universitäten der Welt – die Sciences Po in Paris.

Große Ziele setzen

Für Miriam steht schon früh fest, dass sie ihr Abitur machen und anschließend studieren möchte. Während ihre drei älteren Geschwister auf eine Realschule gehen, besucht sie als Einzige in ihrer Familie ein Gymnasium. Dass sie als Erste in ihrer Familie diesen Schritt geht, schreckt sie nicht ab. „Ich mag solche Herausforderungen“, denkt Miriam an diese Entscheidung zurück, „und habe mir das zugetraut“. Weil sie im Alter von fünf Jahren eingeschult wird und zu ihrer Schulzeit nach der G8-Regelung in NRW der Abschluss nach zwölf Schuljahren erfolgt, absolviert Miriam bereits mit 17 Jahren ihr Abitur. Ihre Eltern, die selbst nicht studiert haben, raten ihr anschließend, sie solle sich eine Ausbildung suchen, falls es mit dem Studium nicht funktioniert. Während sie sich auch mögliche Ausbildungsberufe anschaut, ist es jedoch ein Studiengang, der Miriam besonders ins Auge fällt: International Business Law and Business Management an der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen. Nach ihrem Studium möchte sie im Management arbeiten, um Prozesse mitgestalten zu können. „Ich sprudle jetzt schon immer vor Ideen, wie Abläufe verbessert werden können“, sagt sie. „Deswegen kann ich es kaum erwarten, wenn ich später mehr Einfluss nehmen und meine Ideen umsetzen kann“. Am Studiengang in Recklinghausen reizt Miriam zudem der internationale Aspekt mit einem geplanten Auslandspraktikum. Auch wenn der Auslandsaufenthalt aufgrund der Corona-Pandemie letztlich nicht stattfinden kann, ist sie dennoch froh über ihre Entscheidung. 

An der Westfälischen Hochschule fühlt sich Miriam von Beginn an wohl. Dass der Campus in Recklinghausen verhältnismäßig klein ist, sieht sie als Pluspunkt. Die entsprechend kleiner gehaltenen Kurse sorgen ihrer Erfahrung nach für einen engeren Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden sowie für einen starken Zusammenhalt unter den Kommiliton*innen. Einzig der Weg zur Westfälischen Hochschule stellt für Miriam zu Beginn eine kleine Herausforderung dar. Weil sie mit gerade einmal 17 Jahren nicht von zu Hause ausziehen möchte, bleibt Miriam bei ihren Eltern im Münsterland wohnen. Vom abseits gelegenen Bauernhof ihrer Familie muss sie täglich frühmorgens mit dem Mofa zum Dorfbahnhof fahren, ehe es mit Zug und Bus weiter Richtung Campus geht. Den Widrigkeiten der Anreise zum Trotz hält Miriam an ihrem Studium fest.

„Wenn man einmal da war, verliert man nie den Kontakt zur Talentförderung“

Zu Beginn ihres Studiums wird Miriam auf die Talentförderung aufmerksam. Den ersten Kontakt hat sie bei einer Stipendienberatung zu Talentscout Laura Estner, ehe sie über das Schreibzentrum  „Talente_schreiben“ Talentscout Angelika Dorawa kennenlernt, die sie fortan bei allen großen Schritten unterstützen wird: bei der Bewerbung für ihr Pflichtpraktikum während des Bachelors, dem Wechsel zur Universität Mannheim für das Masterstudium sowie der Organisation ihres Auslandssemesters in Paris. Zudem besucht Miriam weitere Kurse der Talentförderung, die ihr insbesondere bei der Bachelorarbeit eine große Hilfe sind. „Vor der Bachelorarbeit hatte ich doch ein wenig Angst“, erinnert sie sich. In Workshops zum wissenschaftlichen Arbeiten erfährt sie zum Beispiel, wie eine Bachelorarbeit aufgebaut sein sollte und wie sie den passenden Betreuer für ihre Arbeit findet. „Einige Informationen hatte ich mir selbst schon zusammengesucht, in den Workshops konnte ich sie nochmal abgleichen. Das hat mir sehr geholfen“. Zudem konnte sich Miriam mit anderen Studierenden austauschen. „Dadurch wusste ich, dass ich auf einem guten Weg bin und es schaffen werde. Das war sehr beruhigend.“

Im fünften Semester ihres Bachelorstudiums zieht Miriam für ein halbes Jahr nach Frankfurt, dort absolviert sie ihr Pflichtpraktikum bei einer großen Bank, für die sie noch heute als Werkstudentin arbeitet. Bei der Bewerbung für dieses Praktikum kann sie sich wieder auf den Rückhalt durch Talentscout Angelika verlassen, die zusammen mit ihrer Kollegin Özlem Balyemez einen Probelauf des Bewerbungsgesprächs mit Miriam durchführt und ihr anschließend wertvolle Tipps gibt. „Ich bin dann sehr viel ruhiger in das Gespräch gegangen, das hat mir ungemein geholfen“, ist Miriam dankbar. Da in Recklinghausen als Masterstudiengang nur nationales Wirtschaftsrecht angeboten wird, Miriam aber unbedingt international studieren möchte, wechselt sie nach dem Bachelorabschluss an die Universität Mannheim. Weil das Anschreiben ein entscheidender Faktor im Auswahlverfahren der Universität ist, wendet sich Miriam auch hiermit wieder für Unterstützung an Angelika. „Dass ich mich mit Fragen zu Bewerbungen, zum Studium, bei beruflichen Entscheidungen allgemein, immer an meinen Talentscout wenden kann, ist ein tolles Gefühl. Das gibt mir Sicherheit“.

Der Traum vom Ausland wird endlich wahr

Von Mannheim aus pendelt Miriam fast jedes Wochenende zurück ins Münsterland, um bei ihrer Familie und ihrem Freund zu sein. Auch für Veranstaltungen der Talentförderung kehrt sie gerne ins Ruhrgebiet zurück. Nun steht sie vor einem neuen großen Schritt: Über das Erasmus-Programm ihrer Universität geht Miriam für ein Auslandssemester an die Sciences Po in Paris. Diese Herausforderung macht sie ein wenig nervös, gesteht sie ein. „Dann bin ich ganz allein in einem fremden Land, nicht nur in einer fremden Stadt, und fahre nicht mehr jedes Wochenende nach Hause. Das wird auf jeden Fall ein großer Schritt für mich“. Nachdem ihr ursprünglich im Bachelorstudium geplantes Auslandspraktikum coronabedingt ausfallen musste, überwiegt bei Miriam dennoch die Vorfreude, mit zwei Jahren Verzögerung endlich ihren Traum vom Auslandssemester erfüllen zu können – und das an einer der renommiertesten Universitäten der Welt.

Ihr eingerostetes Französisch sieht Miriam dabei nicht als Hindernis. Ihre Lehrveranstaltungen an der Sciences Po werden auf Englisch abgehalten, das kennt sie bereits aus Seminaren an der Westfälischen Hochschule sowie der Universität Mannheim. Über verschiedene Apps frischt Miriam zudem ihr Französisch auf, um sich außerhalb der Universität in Paris verständigen zu können. Bei den weiteren Vorbereitungen für ihr Auslandssemester, wie etwa der Wohnungssuche, erhält Miriam erneut die Unterstützung der Talentförderung. „Auf den Support meines Talentscouts kann ich mich immer verlassen“, sagt sie. Dass ihr Kontakt zu Angelika, die ihr ein stetiger Rückhalt bei wichtigen Entscheidungen ist, auch lange nach ihrem Studium noch bestehen bleiben wird, davon ist Miriam überzeugt: „Wenn man einmal da war, verliert man nie den Kontakt zur Talentförderung“. Doch im Moment ist ihr Blick auf das gerichtet, was sie im Wintersemester 2022 erwartet: Paris.

Stand: Mai 2022

Kurz vor Ende ihres Auslandssemesters meldet sich Miriam aus Paris. Sie schaut bereits wehmütig zurück: „Paris gefällt mir fast zu gut, ich würde am liebsten direkt hierbleiben!“ Als sie zu Beginn ihres Aufenthalts unvorhergesehenen Schwierigkeiten bei der Wohnungssituation gegenüberstand, konnte sie sich auf die Unterstützung der Talentförderung verlassen. Inhaltlich entschied sie sich für ein Studium im Masterprogramm „International Management & Sustainability“. Zeitweilig hat sie so das gewohnte juristische Terrain verlassen und neue Perspektiven gewonnen. „Fast all unsere Professor*innen an der Sciences Po gehen noch einem weiteren Beruf in Wirtschaft oder Politik nach, daher sind die Lehrveranstaltungen sehr praxisnah“, berichtet sie begeistert. „Zum Beispiel zählte zu meinen Professoren Jacques-Henri Eyraud, der ehemalige Präsident des Fußballvereins Olympique Marseille.“ Und auch von den persönlichen Netzwerken der Lehrenden profitierte sie sehr: „Für eine Recherche habe ich von einem Professor den Kontakt zum Generalsekretär eines weltweit tätigen Lebensmittelunternehmens erhalten und ihn in der Pariser Zentrale zum Interview getroffen.“ Am Ende ihrer Zeit in Paris steht für Miriam fest, dass dies nicht ihr letzter Auslandsaufenthalt gewesen sein wird. Gemeinsam mit Talentscout Angelika hat sie bereits einen zweiten Master ins Auge gefasst, zum Beispiel in den USA an der Harvard Kennedy School in Cambridge, Massachusetts.

Aktualisierung: Dezember 2022

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